Thomas Althoff ist einer der erfolg­reichsten Hoteliers Deutschlands. Seit zwei Jahren führt er nun auch ein Wein­gut in der badischen Ortenau.

Manche Menschen sind von Natur aus neugierig und tragen diesen Unternehmerspirit wie selbstverständlich in sich. Ihr Leben lang. Thomas Althoff, 70, ist so ein neugieriger Geist. Der gebürtige Wuppertaler hat wie kaum ein anderer die Hotellerie in Deutschland geprägt. Die Althoff Hotels umfassen 15 Häuser im In-und Ausland, darunter gleichermaßen bekannte wie mondäne Häuser wie das „Grandhotel Schloss Bensberg” in Bergisch Gladbach, das „Seehotel Überfahrt” am Tegernsee oder das Londoner „St. James’s Hotel”.

Im Herbst kommt noch das mit Spannung erwartete, aufwendig renovierte Dom Hotel in Köln hinzu. Mit diesem einzigartigen Lebenswerk könnte der Visionär ja eigentlich die Neugier mal ad acta legen. Tut er aber nicht. In BUNTE erzählt er von seinem vinophilen Coup: Thomas Althoff hat ein Weingut in Baden, das ,,Weingut Schloss Ortenberg”, übernommen.

Warum haben Sie als Hotelier beschlossen, jetzt auch noch ein Wein­gut zu betreiben?

Für meine Hotels ist die Gastronomie eine wesentliche Säule. Und zu guter Gastro­nomie gehört auch guter Wein. Deswegen müsste ich zwar nicht unbedingt ein eige­nes Weingut haben, aber es ist trotzdem etwas, wozu ich persönlich auch eine enge Beziehung habe.

Haben Sie lange nach dem passenden Weingut gesucht?

Das kann man wohl sagen. Zwanzig Jahre lang habe ich geschaut, in Deutschland, in Europa, in Südafrika. Das passte aber irgendwie alles nicht. Vor vier Jahren kam ich dann in Kontakt zum „Weingut Schloss Ortenberg”, ein kommunales Weingut am Westhang des Schwarzwaldes, zwischen Offenburg und Gengenbach.

Was fasziniert Sie an diesem 45 Hek­tar großen Weingut besonders?

Eigentlich gleich drei Sachen. Die Lagen dieses Weinguts -das sind mit den besten Lagen, die es in Baden gibt. Dann das Spitzenteam, das auf diesem Weingut bereits erfolgreich tätig ist. Und das dritte ist das Potenzial, das ich darin gesehen habe und das mich bewogen hat zu sagen: Das machen wir!

Wie gut kennen Sie sich selbst mit Wein aus?

Ich habe ein gewisses Grundwissen von Wein, weiß ihn auch zu vergleichen. Aber ich bin natürlich kein Winzer.

Dafür ein außergewöhnlicher Hotelier. Sie haben bereits mit 20 Jahren ihr erstes Hotel in Aachen gepachtet.

Mit 21. Das musste man damals, 1975, noch sein, wenn man sich selbständig machen wollte. Ich hatte zehntausend D-Mark gespart und war unfassbar stolz darauf, aber es war nicht so einfach, je­manden zu finden, der einem 21-Jährigen ein Hotel verpachten will.

Eine große Herausforderung.

Ja, ich hatte ja null Erfahrung. Das Hotel hatte damals vierzig Zimmer, nur vier mit eigener Toilette und Bad. Der Rest waren Sammeltoiletten auf dem Gang.

Das Angestelltendasein wäre nichts für Sie gewesen?

Ich habe eine Ausbildung zum Kaufmann in einer Brauerei gemacht, aber schnell gemerkt, dass das nichts für mich ist. Meine Eltern besaßen ein kleines Ge­schäft mit Tapeten, Farben und Boden­belägen. Ich habe gesehen, mit welchen Mühen, das verbunden war, aber auch mit wie vielen Freiheiten.

Was ist ihr Erfolgsgeheimnis als Unternehmer?

Das sind die Partnerschaften -sowohl mit unseren Mitarbeitern als auch mit den Gästen. Sie müssen alle das Gefühl bekommen: Hier werde ich erkannt, ich bin nicht irgendeine Nummer, sondern hier bin ich wichtig.

Zurück zum Wein: Sammeln Sie selbst?

Nein. Ich bin seit fast fünfzig Jahren selbstständig und mein ganzes Trachten war, die Hotels nach vorne zu bringen. Da greife ich lieber auf die Weinkeller zu­rück, die wir haben.

Welche Weine trinken Sie gerne?

Alle mit wenig Säure. Ich mag sehr gerne Rotwein, die Spätburgunder aus Baden zum Beispiel.

HOTELS

ST. JAMES LONDON

Das 5-Sterne-Hotel liegt im noblen

Stadtteil Mayfair, einen Steinwurf

vom Buckingham Palace entfernt

SEEHOTEL ÜBERFAHRT

Die Küche des legendären Hotels in Rottach-Egern am Tegernsee

wurde vielfach

ausgezeichnet

GRANDHOTEL SCHLOSS BENSBERG

Purer Luxus in Bergisch Gladbach! Hotelkultur auf

höchstem Niveau in der Nähe der

Domstadt Köln